Sayyid Qutb

Sayyid Qutb (1965) vor Gericht

Sayyid Qutb, auch Syed Kotb, Seyyid oder Sayyed Koteb (arabisch سَيِّد قُطب, DMG Sayyid Quṭb; geboren am 9. Oktober 1906 in Muscha, Gouvernement Asyut; gestorben am 29. August 1966 in Kairo) war ein ägyptischer Journalist und einflussreicher Theoretiker der ägyptischen Muslimbruderschaft. Er gilt als einer der bedeutendsten islamistischen Ideologen des 20. Jahrhunderts. 1966 wurde er wegen Teilnahme an einer Verschwörung gegen den Staatspräsidenten Gamal Abdel Nasser vor Gericht gestellt und durch Hängen hingerichtet.

Seine fundamentalistischen Schriften trugen entscheidend zur Prägung vieler nachfolgender islamistischer militanter Organisationen und Gruppierungen bei. Dazu gehören sein Hauptwerk Fī ẓilāl al-qurʾān („Im Schatten des Korans“), ein 30-bändiger Kommentar zum Koran, sowie Zeichen auf dem Weg bzw. Wegmarken (arabisch معالم في الطريق, DMG maʿālim fī ṭ-ṭarīq).

Qutbismus bezeichnet die von Sayyid Qutb begründete Ideologie, deren zentrales Thema der Gegensatz von Dschāhilīya und Islam ist und für islamische Gesellschaften wie schon Qutb die Einführung bzw. Wiedereinführung der Scharia als landesweites Gesetz fordert. Solche Forderungen und die Natur der Dschāhilīya blieben seither für den islamischen Radikalismus einer der bedeutendsten Inhalte.


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